Franz Christian Boll hätte sich nicht träumen lassen, dass er einmal Karriere als die vielleicht bekannteste Figur der Kunstgeschichte nach Jesus machen würde. Erst nach seinem Tod am 12. Februar 1818 malte
Caspar David Friedrich eine Reihe Gedächtnisbilder zum Gedenken an den
Pastor der Marienkirche zu Neubrandenburg. Dazu zählen unter anderem der
Wanderer über dem Nebelmeer (1818), die
Gartenlaube (1818),
Zwei Männer beim Betrachten des Mondes (1819),
Kreidefelsen auf Rügen (1818) und
Auf dem Segler (1818/1819). Friedrich stellte Boll als Rückenfigur dar, um zu erinnern, aber nicht zu offenbaren. Es ist die Erinnerung an den jungen Pastor, der trotz seiner Stirnglatze wallendes lockiges Nackenhaar trug. Jedes Bild erzählt eine Episode aus dem Leben des Pastors sowie über die Beziehung zwischen Maler und Modell. Der
Wander über dem Nebelmeer mag an die Wanderung der beiden Männer im Elbsandsteingebirge im Sommer des Jahres 1800 erinnern. Franz Christian Boll als die zentrale Bildfigur in Friedrichs Werk zu identifizieren, war erst mit der Entdeckung eines Fotos des 1945 in der Marienkirche verbrannten Pastorenbildnisses möglich ... Mehr dazu im Kapitel Die Denkmale für Boll
http://www.caspar-david-friedrich-240.de/#P-Book
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Caspar David Friedrich: Wanderer über dem Nebelmeer. 1818, Öl auf
Leinwand, 74,8 x 94,8 cm, Hamburg, Kunsthalle |
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Foto des Boll-Pastorenbildnisses aus der Marienkirche zu Neubrandenburg von 1802, Sammlung Kai Roggelin |
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