Als Bildvorlage diente eine Aquatinta-Radierung von Franz Hegi, der nach einem Bild von Carl Ludwig Frommel aus dem 1826 in Paris erschienenem Werk Voyage pittoresque en Silice arbeitete. Friedrich verändert die Bildvorlage allerdings noch einmal nach einer Textvorlage aus Hirschfelds Theorie der Gartenkunst im Kapitel über die Ruinen als Staffage, in dem aus Richard Chandlers Buch Reisen in Kleinasien zitiert wird zu den Ruinen von dem Tempel des Apollo zu Ura.
So wird ein römischer Tempel nach der Beschreibung einer griechischen Ruine verwendet zur Herstellung der wohl kalkulierten Stimmungswerte von Wehmut, Trauer und Melancholie. Gegenüber der Vorlage sind die Staffagefiguren, Aloen und Olivenbäume weggelassen, Trümmer in Felsen umgedeutet, Gebirgszüge verändert, von Hirschfeld empfohlene Bepflanzung eingesetzt sowie das helle Tageslicht in die Stimmung des Sonnenuntergangs gewandelt. Wir erleben die Art und Weise von Retusche, als hätte Caspar David Friedrich in einer Werbeagentur des 21. Jahrhunderts Platz genommen.
Mehr dazu im Kapitel Hirschfelds Anregungen http://www.caspar-david-friedrich-240.de/#P-Book
Caspar David Friedrich: Junotempel in Agrigent. Um 1830, Öl auf Leinwand, 54 x72 cm, Dortmund, Museum für Kunst und Kulturgeschichte |
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