Freitag, 7. März 2014

Caspar David Friedrichs Laborbild

Warum Caspar David Friedrich in dem um 1834 entstandenem Gemälde Ruine Eldena im Riesengebirge topografisch weit entfernte Gegenden zusammen bringt, ist eine jener Seltsamkeiten seines Werkes, für die kaum eine plausible Erklärung zu finden war. Der Maler habe in Dresden seiner Sehnsucht nach der Heimat Ausdruck verleihen wollen, so die gängigste Interpretation. Hierbei handelt es sich jedoch um eine Art Labor- oder Experimentierbild, das die Wirkung beim Zusammenführen von Landschafts- und Architekturelementen, die Mischung der Gegenden erkundet. Der Maler folgt hier der Theorie der Gartenkunst des Christian Cay Lorenz Hirschfeld. Danach übertragen sich die Melancholie einer gotischen Ruine und die Munterkeit eines Landhauses als Stimmungcapriccio auf die Landschaft mit einem neuen Stimmungswert. Mehr dazu im Kapitel Hirschfelds Anregungen    http://www.caspar-david-friedrich-240.de/#P-Book 


Caspar David Friedrich: Ruine Eldena im Riesengebirge. Um 1830/34, Öl auf Leinwand, 103 x 73 cm, Greifswald, Pommersches Landesmuseum

Caspar David Friedrich: Ruine Eldena mit schilfgedecktem Bauernhaus. Um 1815, Bleistift, Oslo, Nationalmuseum für Kunst, Architektur und Design

Theorie der Gartenkunst von Christian Cay Lorenz Hirschfeld




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