Freitag, 17. Oktober 2014

Caspar David Friedrichs Kathedralenbilder in Köln

Caspar David Friedrichs Kathedralenbilder sind bis zum 18. Januar 2015 in der Ausstellung "Die Kathedrale: Romantik-Impressionismus-Modernde" im Wallraff-Richartz-Museum in Köln zu sehen.
Caspar David Friedrich hat es getan, genauso wie Alfred Sisley und Auguste Rodin; Claude Monet sogar 33-mal. Und auch Picasso, Macke, Lichtenstein, Warhol und Gursky, um nur die bekanntesten Künstler zu nennen. Sie alle ließen sich von der Anmut, Größe und Strahlkraft berühmter Kathedralen zu wunderbaren Werken inspirieren.
Den spannenden Weg dieses Bildmotivs von der Romantik bis in die heutige Zeit zeichnet das Wallraf im Herbst/Winter 2014 nach. In seiner großen Sonderausstellung „Die Kathedrale“ bringt das Kölner Haus mehr als 180 Exponate zusammen, die sich alle mit den monumentalsten Bauwerken des Mittelalters auseinandersetzen. Darunter alleine vier Werke aus dem legendären Zyklus von Monet mit dem er die Kathedrale von Rouen verewigte.
Am Beispiel der Kathedrale führt die Schau die Besucher durch einige der faszinierendsten Kapitel der Kunstgeschichte. Dabei zeigt sie nicht nur eine Fülle von Interpretationen aus den verschiedenen Epochen, sondern weist auch überraschende Bezüge der prominenten Künstler untereinander nach und verdeutlicht deren individuelle Zielsetzungen, Sichtweisen und Motivationen.
Caspar David Friedrich: Gartenlaube. 1818, Öl auf Leinwand, 30 x 22 cm, München, Neue Pinakothek

Donnerstag, 9. Oktober 2014

War Caspar David Friedrich ein Schwede?

In dem Gemälde Die Lebensstufen von 1835 hält ein kleiner Junge ein schwedisches Fähnchen in die Höhe. Diese Symbolik gilt als deutlichstes Zeichen der Sympathie des Malers für Schweden, das bis 1815 Pommern und damit über Caspar David Friedrichs Heimatstadt Greifswald regierte. Die gesamte Friedrich-Literatur durchzieht die variierte Behauptung der Maler hatte somit auch die schwedische Staatsbürgerschaft gehabt und bis zu seinem Tod einen schwedischen Pass.

Dr. Joachim Krüger, Historiker von der Ernst Moritz Arndt Universität Greifswald, konnte auf Anfrage dazu aufklären: 

Die Einwohner in Schwedisch-Pommern haben, sofern sie nicht auch im Königreich Schweden direkt beheimatet waren, nie einen schwedischen Paß besessen. Schwedisch-Pommern blieb auch nach 1648 ein Territorium des Heiligen Römischen Reichs dt. Nation. Der schwedische König (in diesem Fall die Königin Christina) wurde als Reichsfürst eingesetzt (als Herzog von Pommern), er war als solcher Vasall des Kaisers. Die Einführung der schwedischen Verfassung, durch welche die Bewohner Schwedisch-Pommerns tatsächlich Schwedische Untertanen geworden wären, wurde 1806 zwar vorbereitet, aber aufgrund der Napoleonischen Kriege und der Absetzung des schwedischen Königs Gustav IV. Adolf (1809) nicht umgesetzt. Schwedisch-Pommern stand bis 1806 in einem Doppelstatus: als deutsches Herzogtum und gleichzeitig als schwedische Provinz. Aber die Untertanen waren keine Schweden, sie waren Einwohner eines Reichsfürstentums. Das, was sie mit Schweden verband, war der schwedische König.
Als Schwedisch-Pommern an Preußen übergeben wurde, änderte sich für die Bevölkerung erst einmal kaum etwas. Der alte König (und als solcher Herzog von Schwedisch-Pommern) entband seine Untertanen vom Eid. Die Bevölkerung (richtiger die Landstände) huldigte anschließend  dem neuen König, der ebenfalls die Stellung eines Herzogs von Pommern einnahm. Die Einwohner waren keinesfalls staatenlos. Die Gesetze blieben in Neuvorpommern, oder, wie es richtig hieß, im Regierungsbezirk Stralsund, die gleichen wie zuvor. Erst allmählich erfolgte eine Anpassung an das preußische Gesetzbuch.

Caspar David Friedrich war also nie schwedischer Staatsbürger gewesen und hatte demnach auch keinen schwedischen Pass, sorgte jedoch für Legendenbildung. 

Mehr über die Ansiedlung von Friedrichs Vater in Greifswald unter http://www.caspar-david-friedrich-240.de/#P-Book

Die Lebensstufen
Caspar David Friedrich, um 1835
Öl auf Leinwand, 72,5 cm × 94 cm
Museum der bildenden Künste


Mittwoch, 8. Oktober 2014

Caspar David Friedrichs Kirche saniert

Caspar David Friedrich hielt sich manchmal über Monate in Breesen bei Neubrandenburg bei seiner Schwester Dorothea auf, die dort mit dem Pastor Sponholz verheiratet war. Die Familie der Schwester sah der bis 1818 unverheiratete Maler als seine Ersatzfamilie an. Den Turm der Fachwerkkirche von Breesen ist in der Zeichnung "Freundinnen unter einem Baum" zu sehen. Die Kirche von 1712 war über Jahre sanierungsbedürftig und ist nun mit Mitteln der Stiftung Denkmalschutz instand gesetzt worden, der schief Turm repariert und das Dach neu gedeckt. Am 12. Oktober, 14 Uhr, feiert die Gemeinde die erfolgreich Sanierung mit einem Festgottesdienst.

Weiter Informationen über Friedrich in Breesen im Kapitel 1 http://www.caspar-david-friedrich-240.de/#P-Book

Caspar David Friedrich: Freundinnen unter einem Baum.6. Oktober 1801, Feder und Pinsel, laviert, 18,6 x 11,9 cm, Dresden, Kupferstich-Kabinett


Kirche in Breesen 2008 Foto: Detlef Stapf