Donnerstag, 6. März 2014

Caspar David Friedrich doch unmusikalisch

Caspar David Friedrich wurde durch die 1830 entstandene Transparentzeichnung Harfenspielerin eine Neigung zur Musik zugesprochen. Hier wird jedoch ein Architekturthema illustriert. Verwendung fand eine Skizze von der Greifswalder St. Jakobi Kirche. Bereichert wird der Bau durch eine Doppelturmfront und einen Schmuckgiebel. Schaut man sich das Bild genauer und die Hintergründe seiner Entstehung an, so steht die Doppelturmfront für das Straßburger Münster und der Schmuckgiebel für die Neubrandenburger Marienkirche. Die Pastoren der Marienkirche rühmten an ihrem Bauwerk, dass die architektonische Neuerung des vorgeblendeten Maßwerks bereits 1298 und damit zur gleichen Zeit wie beim Straßburger Münster zur Ausführung kam. Und diese Art Maßwerk nennt man im Fachjargon Harfenbespannung. Dem aufmerksamen Betrachter des Bildes entgeht nicht, wie das tief herunter gezogene Dach am ersten Chorjoch die Verbindung mit der Harfe herstellt ... Mehr darüber im Kapitel Die Denkmale für Boll  http://www.caspar-david-friedrich-240.de/#P-Book 

Caspar David Friedrich: Harfenspielerin. Um 1830, Wahrscheinlich Sepia, 72 x 51 cm, Kunstsammlung Chemnitz

Caspar David Friedrich: Die Jakobikirche in Greifswald von Südosten gesehen. 9. September 1815, Bleistift, 17,9 x 25, 2 cm, Oslo, Nationalgalerie

Caspar David Friedrich: Ostgiebel der Marienkirche, 1. Juli [1809], Aquarell, Bleistift, Feder und Pinsel in Grau, 21,0 x 17,6 cm, Privatbesitz

Darstellung des Straßburger Münsters  in Pierers Universal-Lexikon, 1891

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