Donnerstag, 12. Juni 2014

Caspar David Friedrichs ferner Planet

Unter den Bildern, die Caspar David Friedrich nach Ideen aus Christian Cay Lorenz Hirschfelds „Theorie der Gartenkunst“ arbeitete, hat das Gemälde das Große Gehege in der Galerie Neue Meister in Dresden wohl den erstaunlichsten Ausgangspunkt im Text. Das Motiv zeigt zunächst einmal das Ostra-Gehege, eine Gegend im Nordwesten Dresdens

Doch wer den Standpunkt des Malers sucht, müsste über der Landschaft schweben, um die Elbe und die überschwemmten Sandbänke und Wiesen aus dem angenommenen Winkel erfassen zu können. Auch entstehen keine linearen zentralperspektivischen Achsen. 

Des Rätsels Lösung: Friedrich folgt Lorenz' Erörterung über die Schwierigkeiten des Gartengestalters wie Landschaftsmalers eine Ebene angenehm und sinnvoll darzustellen. So setzt der Maler die Darstellungs-Vorschläge Position für Position um und entwickelt von einer horizontalen Linie ausgehend mit einer hyperbolischen Anlagen Vorder- und Hintergrund zu diesem außergewöhnlichen Bild, von dem Werner Hofmann sagt, es sei wie die Topographie eines fernen Planeten. 
Mehr darüber im P-Book Kapitel III http://www.caspar-david-friedrich-240.de/#P-Book

Caspar David Friedrich: Das große Gehege. Um 1830, Öl auf Leinwand, 73,8 x 102,5 cm, Dresden, Galerie Neue Meister

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