Sonntag, 2. März 2014

Wahnsinn und Gottvertrauen bei Caspar David Friedrich

Franz Christan Boll ist nicht nur die zentrale Bildfigur im Werk Caspar David Friedrichs, der Maler setzt sich auch ins Verhältnis zu dem Neubrandenburger Pastor. Dabei zeigt sich Friedrich als der labile Charakter, den sein ganzes Leben Selbstzweifel plagten. Boll dagegen wird in seinem grenzenlosen, ins jenseitige reichende Gottvertrauen dargestellt. Zwei Bilder markieren Ausgangs- und Endpunkt einer Beziehung, von der man nicht weiß, ob es eine Einseitige Verehrung oder eine tiefe Männerfreundschaft war. Auf einer Wanderung im August 1800 im Elbsandsteingebirge ist ein Doppelporträt entstanden, in dem der Maler mit dem Gesichtsausdruck zu sehen ist, der gelegentlich auch als "wahnsinnig" gedeutet wird. Darunter auf der Zeichnung das Bildnis des in sich ruhenden Boll im Seitenprofil. Im dem bekannterem Gedächtnisbild, dem Gemälde Kreidefelssen auf Rügen von 1818 sehen wir Friedrich zwischen Boll und seiner Frau Friedrike am Boden kriechen. Der Pastor steht unbeschwert auf einem Ast über dem Abgrund und schaut aufs Meer hinaus. Die beiden Bilder bieten viel Interpretationsspielraum, zeigen aber zweifelsfrei zwei entgegengesetzte Charaktere ... Mehr dazu in dem Kapitel Denkmale für Boll  http://www.caspar-david-friedrich-240.de/#P-Book

Caspar David Friedrich: Selbstporträt. 7. September 1800, Bleistift, 17,7 x 11,3 cm, Dresden, Staatliche Kunstsammlungen, Kupferstich-Kabinett. 

Caspar David Friedrich: Kreidefelsen auf Rügen. 1818, Öl auf Leinwand, 90,5 x 71 cm, Winterthur, Museum Oskar Reinhart

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