Eigentlich ist ein Roman keine Quelle für seriöse Belege bei der Vervollständigung der Angaben in der Biografie
Caspar David Friedrichs. Mit aller Vorsicht lässt sich jedoch der
mittelalterliche Bildungsroman Erwin von Steinbach oder Geist der deutschen Baukunst von Theodor Schwarz heranziehen. Der Autor
stellt dem historischen Dombaumeister Erwin von Steinbach den Maler Kaspar an
die Seite. Schwarz nimmt sich für diese Figur Caspar David zum Vorbild. Die Ansichten und die Persönlichkeit des Künstlers im
Fiktionalen decken sich derart mit authentischen Beobachtungen von Zeitgenossen, dass man
von einem gelungenen Porträt des Malers Friedrich sprechen kann. Carl Gustav Carus bezeichnet Schwarz, Pastor von Wiek
auf Rügen, als „Friedrichs Freund [...], eine treue, gute, etwas breite Natur,
der Kunst dilettantisch zugeneigt und selbst schriftstellernd in diesem Sinne,“ der immer mal wieder mit Familie nach Dresden kommt. Wir können wohl davon ausgehen, dass Schwarz mit den Augen des Schriftstellers
seinen Freund genau beobachtet und mehr wahrnimmt als andere. Schwarz wird in seiner Prosa nachgesagt, dass er aus Mangel an Fantasie reale Erlebnisse und Biografien in seine fiktionalen Stoffe übernommen hat. So ist es durchaus möglich, mit dem Roman von Schwarz die Kindheit Friedrich und die Entstehungsgeschichte des Tetschener Altars oder die Bedeutung der Transparentbilder zu erhellen. Das Prosawerk erschien 1834 in Hamburg im Verlag von
Friedrich Perthes unter dem Pseudonym
Theodor Melas.
Mehr dazu im Kapitel Heimat, Familie, Frauenbild http://www.caspar-david-friedrich-240.de/#P-Book
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Caspar David Friedrich: Das Kreuz im Gebirge (Tetschener Altar). 1807,
Öl auf Leinwand, 115 x 110,5 cm, Dresden, Gemäldegalerie Neue Meister |
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